2b. Metaprogramme
Wie du die Lernvorlieben deiner Teilnehmer für deren Lernerfolg nutzt.
  • Hier wird das Wissen folgender Lektionen vorausgesetzt:

  • Die Menschen stolpern nicht über Berge,

    sondern über Maulwurfshügel.

    Konfuzius
  • Glaubst du, dass jeder Mensch gleich lernt? Ich glaube nicht. Ich glaube, es gibt verschiedene Vorlieben. Die einen lernen gern so, die anderen lernen gern so. Und da machen wir jetzt einen kleinen Ausflug in die Welt der Persönlichkeitsentwicklung. Dort kennt man diese unterschiedlichen Vorlieben als "Metaprogramme". Was sind Metaprrogramme? Das sind interne Strategien, nach denen Menschen ihr Leben organisieren. Also die einen tendieren eher in die Richtung, die anderen tendieren eher in die Richtung. Und ich werde dir jetzt gleich verraten, was das mit einem Lern-Management-System zu tun hat. Schauen wir es uns einmal an: Für Onlinekurse gibt es 6 Metaprogramme, die wichtig sind.

     

    Das erste Metaprogramm ist die Zeit-Orientierung. Da gibt es Menschen, die sind in-time. Für die muss lernen immer und überall möglich sein. Die leben im Hier-und-Jetzt. Die planen nicht voraus. Wenn die jetzt Lust haben aufs Lernen, muss es jetzt gehen. Daher ist es wichtig, dass das Lern-Management-System responsive ist und auf jeden Mobilgerät genauso funktioniert.
    Und dann gibt es Through-Timer. Die Through-Timer planen ganz genau voraus, wann sie zum Beispiel welches Kapitel machen wollen. Für die wäre es wichtig, dass man eine sehr gute, sinnvolle, strukturierte, übersichtliche Kapitel-Einteilung machen. Und das sieht man im Motilern. Das siehst du die Kacheln. Und das siehst: Du kannst in die Tiefe gehen, wie du möchtest.

     

    Das zweite Metaprogramm, das fürs Lernen wichtig ist, ist die Chunk-Größe. Da gibt es Menschen, die sind global orientiert. Die brauchen immer einen guten Überblick, damit sie sich orientieren können. Die finden in Motilern den Kurs-Überblick mit den Kacheln für alle Kapiteln. Und wenn Sie ins Kapitel reingehen, einen Überblick mit den Kacheln für jede Seite. Da können Sie sich schon mal orientieren: Was kommt denn da so alles auf Sie zu? Und dann können Sie dort eintauchen, wo Sie gerade weitermachen wollen. Und dann gibt es Detailorientierte. Die wollen möglichst viele Informationen zu jedem Thema bekommen. Für die gibt es natürlich die Seiten Inhalte. Für die gibt es Ausklapp-Texte, wo dann weiterführende Infos kommen oder Links angezeigt werden, die nur denen angezeigt werden, die da draufklicken. Also die, die global sind - zum Beispiel - für gibt es im Seiteninhalt das Fazit und die Zusammenfassung - auch wieder auf einen Blick. Was tut sich denn hier in dieser Seite? Und für die Detailorientierten gibt es Übungs-Anleitungen, gibt es vielleicht sogar nur Zusatzaufgaben in der Übung und soweit.

     

    Das dritte Metaprogramm, das wichtig ist beim Lernen, ist der Modal-Operator. Da gibt es prozessorientierte Menschen, die brauchen eine klare zeitliche Abfolge, dass man sagt: Zuerst mach das, dann mach das, dann mach das. Für die gibt es eine durchdachte Kurs-Struktur mit Kapiteln in der richtigen Reihenfolge. Und dann gibt es Optionsorientierte. Die mögen das gar nicht. Die wollen ihre eigene Reihenfolge festlegen. Sie wollen ihre Seiten in jeder beliebigen Reihenfolge aufrufen können. Und genau das können sie in Motilern. Es gibt keine verpflichtende Lernpfade. Du kannst anfangen, mit welcher Seite du willst und wir helfen dir sogar dabei, indem man auf jeder Seite hinschreiben: "Für diese Seite setzten wir aber das Wissen von der und der Seite voraus. Wenn du das Gefühl hast, du bist sattelfest: Alles gut, mach weiter. Wenn du das Gefühl hast, du bräuchtest dann noch was zu dem Thema. Dann klick halt oben drauf und lies dir das vorher durch. Dann ist natürlich wichtig eben auch der Fortschritt für die Optionsorientierten. Die, die wild durcheinander die Seiten aufrufen ... für die ist besonders wichtig, dass sie sehen: Wie viel Prozent habe ich denn schon und was fehlt mir noch? Und die Optionsorientierten können zum Beispiel auch auf die Torte oben im Hauptmenü draufklicken und kriegen dann angezeigt, welche Seite gerade ihnen noch fehlt.

     

    Das vierte wichtige Metaprogramm fürs Lernen ist der Abstraktionsgrad. Es gibt abstrakt-orientierte Menschen, die brauchen allgemeingültige Zusammenhänge. Die stehen auf Diagramme, auf Modelle. Für die gibt es den Quiz. Für die gibt es die Sterne-Bewertung jeder Seite. Die können sich da ausleben. Die finden das super. Und dann gibt es konkrete Menschen, die brauchen Praxisbeispiele, ganz konkrete. Die brauchen Fotos, für die gibt es eine Umsetzungs-Anleitung. Für die gibt es vielleicht weiterführende Recherche-Aufgaben, für die gibt es Zusatzaufgaben. Die können sich ganz konkret mit ihren Projekt beschäftigen.

    Das fünfte Metaprogramm, das fürs Lernen wichtig ist, ist die
    Referenz. Es gibt Menschen, die haben interne Referenz, die wissen selber, was gut ist. Denen braucht man nicht viel erzählen. Und für die ist wichtig, dass sie auf jeder Seite ein Notizfeld haben. Weil die wissen ja, was wichtig ist. Die haben da einen Impuls konsumiert und haben sofort eine Ide: Aha, das und das ist für mich wichtig. Daher brauchen die einen Notizfeld und dann natürlich auch zusammengefasst das Lern-Tagebuch, wo Sie auf jeder Seite Ihre Notizen eingeben können und dann im Lern-Tagebuch verdichtet sehen, was Sie hier als wichtig erachtet haben. Und natürlich auch die Sterne-Bewertung. Das ist super für Leute mit interner Referenz, weil die schauen sich die Seiten an und sagen: "Ja. Fünf Sterne  - das geht sich aus." Und dann gibt es Menschen mit externer Referenz, die wollen sich eher mit anderen austauschen. Die bilden sich ihre Meinung im Dialog mit anderen. Und die brauchen ein Forum auf jeder Seite. Warum auf jeder Seite? Weil du dich dort in dem Forum auch mit Gleichgesinnten austauscht. Weil du dann nicht suchen musst. Weil du nicht irgendwo hingehen musst, irgendein Forum aufrufen musst, ein Thema suchen muss, dann geschimpft wirst, weil du es ins falsche Thema schreibst. Kann alles passieren. Du hast auf der Seite genau die Teilnehmer im Zugriff, die auch genau dort lernen.

     

    Und das sechste ist die Aktivität. Es gibt Menschen, die sind aktiv, die wollen beim Lernen selber was tun. Für die gibt es ganz konkrete Umsetzungs-Anleitungen in Motilern. Für die gibt es Übungen und Interaktionen. Für die gibt es Quizzes, wo sie Multiple-Choice-Fragen ausfüllen können. Für die gibt es ein Forum, wo Sie reinschreiben können, weiterführende Links, wo sie draufklicken können, die Sterne-Bewertungen, wo sie was tun können, ...  Und dann gibt es Passive. Sie wollen sich lieber zurücklehnen und berieseln lassen. Für die haben wir in Moiler Zitate, für die haben wir Praxisbeispiele. Für die haben wir Stories und Erzählungen, persönliche Erlebnisse, die man zählen kann. Für die gibt es die Videos. Für die gibt es Bilder. Und für die gibt es auch die Zusammenfassung. Auch die können sie konsumieren.

     

    Und so ist das Lern-Management-System Motilern so aufgebaut, dass - egal welche Lernvorlieben ein Mensch mitbringt - er findet immer das Optimum und es ist alles da, was er braucht, um gern zu lernen. Das ist das Wichtigste bei der Motivation.

     

    Natürlich muss man diese Metaprogramme auch bei der inhaltlichen Gestaltung berücksichtigen. Wie das geht, verrate ich dir in meinem Onlinekurs "Der eLearn-Architekt". Hier geht es jetzt einmal nur darum, was das Lern-Management-System dazu beitragen kann.

     

    Okay, jetzt lade ich dich zu einem Experiment ein. Also, eines der auffälligsten Programme ist natürlich die Zeit-Orientierung. Und Menschen, die in-time sind, die sind immer zu spät - es ist denen aber wurscht. Und Menschen, die through-time sind, die planen immer ganz genau und die sind angefressen, wenn der andere zu spät ist. Und jetzt gehe mal so in Gedanken deinen Freundes- und Bekanntenkreis durch und überlegt dir bei jeden Menschen, den du da hast in deinem Freundes- und Bekanntenkreis: Ist er eher in-time oder ist er eher through-time? Also lebt er in der Zeit, im Hier-und-Jetzt, ganz im Augenblick und sagt: "Was heißt zu spät? Das Leben passiert rund um mich! Ich kann gar nicht zu spät sein in meinem Leben." Oder ist er eher through-time, er plant ganz genau, der weiß schon ganz genau, was er morgen abend macht - und übermorgen Abend - und in 14 Tagen, weiß er auch schon ganz genau, was er am Abend macht. Und der ist immer, wenn man ihn irgendwo hinbestellt, der ist immer pünktlich dort, immer ein paar Minuten vorher schon, damit ja nichts schiefgeht. Und der ist angefressen, wenn wer anderer unpünktlich ist, weil der empfindet das als respektlos. Dabei sind es nur unterschiedliche Zugänge zur Zeit. Also überlege einmal, wen du in deinem Bekanntenkreis hast und vielleicht fällt dir dabei etwas besonderes auf.

     

    Viel Spaß dabei.

    • 1. Zeit-Orientierung

      • In-Time: Leben ganz im Hier-und-Jetzt
        • -> für die muss Lernen immer und überall möglich sein.
      • Through-Time: Planen ganz genau, wann sie welches Kapitel machen wollen.
        • -> Gut strukturierte Kapitel-Übersicht
    • 2. Chunk-Größe

      • global: Brauchen einen guten Überblick.
        • -> Kurs-Überblick, Kapitel-Überblick, Fazit, Zusammenfassung, ...
      • Detail: Möglichst viele Infos zu jedem Thema.
        • -> Seiteninhalte, Ausklapptexte mit weiterführenden Infos / Links, freiwillige Zusatzaufgaben, ...
    • 3. Modal-Operator

      • Prozess: brauchen eine klare zeitliche Abfolge
        • -> Durchdachte Kursstruktur mit Kapiteln in der empfohlenen Reihenfolge.
      • Option: wollen Seiten in jeder beliebigen Reihenfolge aufrufen können.
        • -> Voraussetzungen auf jeder Seite, Fortschritt, nch offene Seiten, ...
    • 4. Abstraktions-Grad

      • abstrakt: allegemein gültige Zusammenhänge.
        • -> Diagramme, Modelle, Quizz, ...
      • konkret: ganz konkrete Praxisbeispiele.
        • -> Fotos, Umsetzungs-Anleitung, weiterführende Recherche-Aufgaben, ...
    • 5. Referenz

      • intern: wissen selber was gut ist.
        • -> Auf JEDER Seite ein Notizfeld, Lerntagebuch, Sterne-Bewertung, ...
      • extern: wollen sich eher mit anderen austauschen.
        • -> Auf JEDER Seite ein Forum.
    • 6. Aktivität

      • aktiv: Wollen beim Lernen selber was tun.
        • -> Umsetzungsanleitungen, Übungen, Interaktionen, Quizzes, Sternebewertung, Foren, ...
      • passiv: Wollen sich leiber zurücklehen und sich berieseln lassen.
        • -> Zitate, Praxisbeispiele, Stories, Videos, Bilder, Zusammenfassung, ...
  • Übungsanleitungaa

    • Gehe in Gedanken deinen Freundes- und Bekanntenkreis durch.
      • Überlege dir bei jedem Freund/Bekannten:
      • Ist der eher in-time (lebt im Augenblick) oder eher through-time (plant ganz genau)?
    • freiwillige Zusatzaufgabe:
      • fällt dir dabei etwas Besonders auf?
      • poste deine Erkenntnisse hier im Forum.

Fazit

  • Metaprogramme sind interne Strategien, nach denen Menschen ihr Leben organisieren.
  • Jeder Lernende hat seine besonderen Vorlieben.
    • Unterstützt dein Onlinekurs diese Vorlieben, so fällt ihm das Lernen leicht.
    • Unterstützt dein Onlinekurs diese Vorlieben NICHT, so wird es für den Lernenden mühsam und er verliert schnell die Lust.

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